Freitag, 29. Juni 2007

Referat über Leonardo da vinci


Einleitung

Leonardo da Vinci, dieser Name steht hauptsächlich für die Malerei. In dieser Projektarbeit werdenwir ihnen sein Leben und seinen Werdegang näher bringen. Wir werden beschreiben, wie Leonardo seinen Weg zum Künstler, Denker und zum Universalgenie (uomo universale, wie er zum ersten Mal von Vasari bezeichnet wurde) vollzieht. Wobei man seinem Meister und Ausbilder Verocchio einen großen Beitrag zu Leonardos geistige und künstlerische Formung zuschreiben muss. Von ihm lernte er nicht nur Malen, Bildhauern und
die Verfahren um Statuen zu Giesen, sondern auch das erstellen der, für ihn so wichtigen, Skizzen. Diese Skizzen verwendete er nicht nur für seine Vorbereitung zur Malerei die er meistens aus der Natur übernahm, sondern mit ihnen hält er auch seine Gedanken zu seinen Erfindungen und Verbesserungen fest.
Aber auch die für Maler und Künstler so wichtigen Gönner, ohne die sie nicht überleben hätten können, sind sehr wichtig für Leonardo. Von ihnen bekommt er auch teilweise Werke angeboten, die ihn noch berühmter gemacht hätten, die er aber aus verschiedenen Gründen nicht verwirklichen konnte. Ein Grund dafür ist seine Unbeständigkeit durch verschiedene Ideen die sich in Leonardos Kopf befinden. Unter dieser Unbeständigkeit und der daraus folgenden Abneigung verschiedener Menschen gegen ihn, hatte er teilweise sehrzu leiden.
Trotz alledem war er für seine Zeit wegweisend, so erfand er die malerische Perspektive, verschiedene Flugobjekte sowie viele andere Fortbewegungsmittel wie das erste „Auto“ und das erste Fahrrad (welche aber bald wieder in Vergessenheit gerieten und teilweise erst 200 Jahre später wieder erfunden wurden). Seine Arbeiten in der Anatomie, gepaart mit seiner Art alles detailliert aufzuzeichnen waren revolutionär und haben die Verständnisweise des menschlichen Körper erheblich verbessert. Seine großartigen Werke und seine geniale Art ist es, die Vasari, welcher der Freund von Leonardos Erzrivalen Michelangelo war, veranlasst einige Lobenswerte Beurteilungen, auf die sich einige der heutigen Biographien berufen zu schreiben.

Lebenslauf

1452: Am 15. April wird Leonardo in Anchiano, bei Vinci, als unehelicher Sohn der Bäuerin Caterina und des Notars Ser Piero geboren.

1457: Laut einer Steuerurkunde des Großvaters lebt er mit seinem Vater und dessen Frau bei den Großeltern.

1469: Seine Familie zieht nach Florenz. Leonardo beginnt in der Künstlerwerkstatt von Verrochio zu arbeiten.

1472: Mit zwanzig Jahren wird Leonardo Mitglied der Malerzunft San Luca.

1473: Eine Landschaft ist Leonardos erste signierte Zeichnung. Er malt einen Engelskopf von Verrocchios Gemälde Taufe Christi.

1476: Leonardo wird der Homosexualität beschuldigt. Die Anklage wurde durch Mangel an Beweisen fallengelassen.

1478: Leonardo bekam den Auftrag für ein Altarbild in der Kapelle San Bernardo. Er beginnt das Portrait der Ginevra de´ Benci.

1482: Leonardo bewirbt sich bei Ludovico il Moro, dem Herzog von Mailand. Es wird vermutet, dass er das Bildnis eines Musikers und die Dame mit dem Hermelin gemalt habe.

1483: Leonardo unterzeichnete den Vertrag für die Felsengrottenmadonna. Er beginnt mit den Studien über die Reiterstatue des Condottiere Francesco Sforza.

1484: Leonardo befasst sich mit der Architektur und entwirft Pläne für Fortbewegungsmittel, wie beispielsweise seine Flugmaschinen.

1491: Leonardo nimmt den zehnjährigen Gian Giacomo als seinen Schüler bei sich auf.

1493: Das Modell der Reiterstatue wird im Hof des Mailänder Schlosses aufgestellt.

1495: Leonardo beginnt mit dem Abendmahl.

1498: Leonardo wird zumherzoglichen Baumeister ernannt.

1499: Leonardo verlässt Mailand, weil Ludwig XII von Frankreich die Lombardei einnahm.

1500: Aufenthalt in Mantua, wo er von Isabella d´Este beauftragt wird ein Porträt zu malen.

1503: Rückkehr nach Florenz. Beginn mit der Schlacht von Anghiari im Wettstreit mit Michelangelo. Laut Aussagen von Vasari hat Leonardo mit der Mona Lisa und der Leda mit dem Schwan begonnen.

1504: Leonardos Vater stirbt.

1507: Rückkehr nach Mailand. Leonardo wird zum Maler und Ingenieur von Ludwig XII ernannt.

1510: Leonardo arbeitet an mechanischen Entwürfen und anatomischen Zeichnungen.

1513: Reise nach Rom. Leonardo arbeitet unter anderem für den Papst Leo X.

1515: Leonardo malt vermutlich das Gemälde Johannes der Täufer. Ludwig XII stirbt und nachdem sein Nachfolger Franz I Mailand zurückerobert, kehrt auch Leonardo wieder zurück.

1516: Reise nach Frankreich auf Einladung von Franz I.

1519: Leonardo lässt sein Testament aufsetzen. Er stirbt am 2. Mai und wird in Amboise begraben.

DAS REFERAT VON LEONARDO DA VINCI

Leonardo da Vinci wurde am 15.04.1452 in einem kleinen Dorf namens Anchiano nahe der kleinen Stadt Vinci in der Toskana geboren. Er war der uneheliche Sohn des angesehenen Notars Piero di Antonio (der selbst aus einer angesehenen und wohlhabenden Notar Familie stammt) und einer Bäuerin namens Catherina. Leonardo ist ein „Bastard“ und im selben Jahr seiner Geburt heiratet sein Vater noch ein sechzehnjähriges Mädchen namens Albiera Amadori, die eine große Mitgift mit in die Ehe bringt, da sie aus bester Bürgerschicht kommt. Seine Mutter heiratet kurz darauf den Bauern Acattabriga di Piero del Vacca aus derGegend. Leonardo ist ein unehelich geborenes Kind und somit wieder der Religion, doch trotzdem wurde er auf drängen seines Großvaters feierlich getauft. Dies war begünstigt durch die damalige Zeit, in der selbst Päpste uneheliche Kinder hatten und gerade ein großer Umbruch stattfand. Leonardos Erziehung und sein Aufwachsen entsprach nicht gerade der Norm der damaligen Gepflogenheiten. So wurde er im Alter von fünf Jahren seiner Mutter weggenommen und von seinem Großvater bzw. seiner Stiefmutter aufgezogen, die selbst kinderlos blieb. (Wobei sich die Bücher darüber widersprechen, ob er vom Großvater oder seiner Stiefmutter aufgezogen wurde.) Es ist zwar anzunehmen, dass Leonardo von ihnen wie ein eigener Sohn geliebt wurde, doch er war sehr sensibel und erfuhr so manche seelischen Schläge. Dies war der Auslöser, weshalb Leonardo Trost in der Natur suchte. Die Natur spielt in Leonardos Leben eine sehr wichtige Rolle. Immer wieder sucht er die Nähe zu ihr und beobachtet seine Umwelt sehr genau. Sie inspiriert ihn immer wieder, wie z.B. der Vogelflug, den er später versucht zu kopieren. Seine präzise Beobachtungsgabe und seine malerische Begabung hilft ihm dabei seine Inspirationen umzusetzen.
Drei Jahre nach dem Tod seiner Stiefmutter 1465 wird Leonardo (1468) in die „bottega“ (das Atelier) des Bildhauers und Malers Andrea di Francesco di Cione (besser bekannt als Verrocchio 1435-1488) gebracht. (Wobei die Angaben über die Jahreszahl nicht genau nachvollziehbar sind. Einige behaupten, dass es im Jahre 1468 war und andere behaupten, es wäre im Jahre 1469 gewesen.)
Veranlasst wurde dies durch Leonardos dominanten Vater, der sich Profit aus der Ausbildung seines Sohnes zum Maler versprach. Auf diese Idee kam Ser Piero, nachdem er Leonardo einen Schild eines seiner bediensteten Bauern zur Bemalung brachte. Mit diesem Schild beschäftigte sich Leonardo ganz besonders intensiv. Zuerst ließ Leonardo den plumpen Schild von einem Drechsler verfeinern und gleichmäßig formen. Danach grundierte er es und überlegte sich eine passende Bemalung dafür. Von verschiedenen Insekten und anderen Tieren, wie Fledermäuse, Eidechsen usw. ließ er sich inspirieren und formte daraus ein grässliches Untier welches er auf den Schild malte. Dieses Untier, dass er aus einem zerschmetterten Felsen kommen ließ, malte er mit vergiftetem Atem, Feuer in den Augen und Rauch aus den Nasenlöchern. Das Untier, verfehlte seinen Zweck bestimmt nicht, alle Gegner, die diesen Schild sehen würden, würden vor Furcht zusammenzucken. Als sein Vater dieses Gemälde auf dem Schild sah, war er zutiefst beeindruckt. Doch anstatt den Schild dem Bauern wieder zurückzugeben, verkaufte er ihn heimlich an Kaufleute aus Florenz für 100 Dukaten, welche ihn dann wieder für 300 Dukaten an den Herzog von Mailand weiterverkauften. Dem Bauern kaufte der Vater einen anderen auf dem ein von einem Pfeil durchschossenen Herz aufgemalt war. Ser Piero war überzeugt, dass man aus diesem Talent seines Sohnes Profit schlagen könnte und beschloss daher, ihn nach Florenz zu schicken.
Leonardos Gefährten im Atelier waren Sandro Filipepi (genant Botticelli), Pietro Vannucci (genant Perugino), Lorenzo di Credi, Domenico Ghirlandai und Francesco Botticini.
Die Ausbildung in einem Atelier war zu jener Zeit eine lange Geduldsprobe, da ein Neuankömmling nicht gleich zum Pinsel greifen durfte um zu malen. Ein Lehrling verbrachte mindestens ein Jahr damit, Arbeiten für seine Gefährten vorzubereiten. Dazu gehörten z.B. Farben anzurühren und das Säubern von Utensilien wie Pinsel. „Und gemäß der mittelalterlichen Tradition konnte die Lehrzeit sechs oder sieben Jahre betragen. Wie seine Mitschüler wird Leonardo nach und nach mit schwierigeren Aufgaben betraut, wie beispielsweise das Übertragen von Kartons auf die zu bemalendenUntergründe. Vielleicht übt er sich im Malen von Faltentwürfen oder anderen weniger wichtigen Teilen. Denn erst, wenn er seine Fachkenntnisse unter Beweis gestellt hat, wird ein Lehrling zum Gehilfen seines Meisters und darf dann nach der Vorlage von Skizzen oder unter Anweisung des Meisters ein ganzes Gemälde ausführen.“1 Doch wenn man der Überlieferung von Vasari glauben darf, so hat Leonardo schon nach kurzem Aufenthalt im Atelier an der „Taufe Christi“ mitarbeiten dürfen. Er malte, nachdem ihn sein Meister eingeschätzt und beurteilt hatte, den linken Engel in dem Bild, was ungewöhnlich und eine sehr große Ehre war.
Nachdem Verrocchio diesen Engel gesehen hatte, so sagt die Geschichte, hätte er nie wieder einen Pinsel angefasst, da er diesen Engel von Leonardo für so vollkommen gehalten hatte. Doch dies ist wohl eher eine Legende, denn woher hätte Leonardo denn so gut Malen gelernt? Einige Kritiker glauben, dass dieses Bild aus dem Jahre 1472 stammt. Zu dieser Zeit hatte Leonardo schon 2 Lehrjahre hinter sich und einem sobegabten Schüler wie ihm ist es zuzutrauen, dass er zu diesem Zeitpunkt seinen Meister übertreffen kann. Verrocchio, der sowieso die Bildhauerei und Metallarbeiten vorzog, konnte es auch nur recht sein, dass er einen Gehilfen gefunden hat, der ihm die Arbeit an der Staffelei abnahm. So ist zu vermuten, dass Leonardo sich um die Aufträge der Gemälde kümmerte, die das Atelier erhalten hat, sowie die leitende Stellung im Atelier übernahm. Dies könnte mehrer Gemälde aus den Jahren
1472 – 1477 erklären, die meist ihm zugeschrieben werden wenn es denn wirklich so war. Doch die moderne Forschung ist sich in dieser Fragenicht einig, da zu viele Einflüsse von anderen Malstielen mit eingeflossen sind“.
Maler waren in dieser Zeit auch nicht besonders gut angesehen. Ohne ihre Spender und Gönner konnten sie kaum überleben. Für die Mäzene war ein Maler auch nur ein Diener, der auf Bestellung arbeitete.„1472 tauchte Leonardos Name im Register der Malerzunft San Lucia auf. Hier ist zu lesen: „Leonardo di Ser Piero da Vinci dipintore.“ Er ist gerade zwanzig Jahre alt und könnte nach Zahlung der Abgaben an die Gilde seine eigene“bottega” einrichten.“ Da Leonardo kaum das nötige Geld besaß, zog er es vor, trotz seiner abgeschlossenen Lehre w
eitere vier Jahre im Atelier von Verrocchio zu arbeiten, wo er für immer wichtigere Arbeiten zuständig war.
1476 schafft Verrocchio eines seiner schönsten und faszinierendsten Werke: Die Statue des David (David gegen Goliath). Die gut gebaute Statue mit angenehmer Größe stellt nach Meinung einiger angesehener Personen Leonardo dar. Dies ist womöglich gar nicht so unglaubhaft, da Verrocchio natürlich ein Modell für seine Statue brauchte und Leonardo war wohl sein bestaussehendster Schüler. „Er wird als sehr klein mit einem Kranz aus blonden Locken, blauen Augen und einem sehr athletischen Körper beschrieben. Und zu einer Zeit, in der es gut war, sich in lange und dunkle Gewänder zu hüllen, stellte man Leonardo stets als in der Mode tonangebend mit kurzen Kleidern dar, die fast immer in diesem orange angehauchten Rosa gefärbt sind, das das Geheimnis der Fassade in der Toskana und der Lombardei ausmacht.
Im Jahr 1476 wurde Leonardo und drei seiner Mitschüler der Unzucht mit einem Modell namens Jacopo Saltarelli und einem bekannten Prostituierten beschuldigt (8.4 und am 7.6). Diese Beschuldigungen wurden in Form eines anonymen Briefes in einem Briefkasten für Anzeigen eingeworfen. Natürlich gab es keinen Beweis. Und ohne jegliche Zeugenaussage, die die Stichhaltigkeit der Anklage hätte beweisen können, wird die Angelegenheit innerhalb von zwei Monaten zweimal vor Gericht gebracht. 3 Sie erregt in Florenz großes Aufsehen. Als allerletztes Mittel wendet sich Leonardo an Bernardo di Simone Cortigiano, eine einflussreiche Persönlichkeit bei den Florentiner Zünften: „Sie wissen, dass ich ihnen bereits gesagt habe, dass ich kaum Freunde besitze!“ 4 Dank dem Eingreifen der Familien der anderen Angeklagten und Verrocchios selbst wird Leonardo unter dem Vorbehalt guter Führung entlassen. Er ist gerade noch einmal davon gekommen: Einige Jahre später wird dieselbe Anklage in Florenz ohne weiteren Prozess mit der Todesstrafe belegt, da der unnachgiebige Savonarola urteilt, dass alle Homosexuellen verbrannt werden müssen. Ob Leonardo wirklich homosexuell war, wurde niemals bekannt, so wie auch über sein gesamtes Liebesleben nichts bekannt ist, denn nach dieser Affäre zieht er es vor, seine Privatsphäre zu verbergen. „Er war sicher niemals verheiratet! Er hat sicher nie Kinder gehabt! Und man weiß nichts von einer Geliebten! Und aus den schönen androgynen Menschen, die er so gerne malte, kann jeder folgern, was er will.“
„Manche sind der Meinung, dass die Affäre Saltarelli, die so plötzlich die Aufmerksamkeit einer ganzen Stadt auf diesen stolzen und sittsamen jungen Mann lenkte, die ihn zwang, sich einem polizeilichen, äußerst quälenden Verhör zu unterziehen, und ihn eine Gefängnisstrafe befürchten ließ, vielleicht eine Art Phobie ausgelöst und eine Hemmung geschaffen hat, die er nie wieder ablegen konnte. Doch dies ähnelt nur zu sehr den vergeblichen Spekulationen, die versuchen, die Psyche einer Ausnahmeerscheinung, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit zu unbequem ist, auf etwas völlig Durchschaubares zu reduzieren.“1477 verlies Leonardo das Atelier seines Meistern Verrocchio, zum einen durch den Drang selbständig zu werden und zum zweiten, wegen der Saltarelli Affäre. Nun steht er alleine und ohne Geld da, dafür mit ein paar guten Adressen und guten Empfehlungen. Er stellte schnell fest, wie und wo er sich vorstellen musste, um sich Türen zu öffnen.
“Im darauf folgenden Jahr erhält Leonardo nach hartem Ringen den Auftrag für den Altar der Kapelle San Bernando imPalazzo Vecchico in Florenz.“ „Doch außer ein paar Zeichnungen, die man diesem Projekt zuschreibt kam nichts zustande.“
Zwei Gemälde von der Jungfrau Maria, die ihm zugeschrieben werden – die Benois-Madonna und die Madonna mit der Vase – stammen wahrscheinlich aus dieser Periode. Doch Leonardo vermischt in seinen Bildern unverkennbar seinen eigenen Stiel mit dem Stiel, den er bei seinem Meister im Atelier gelernt hat. Er weiß genau, was er seiner Ausbildung und seinem ehemaligen Meister zu verdanken hat.
Wobei sich die Kritiker nicht einig sind, ob die Madonna mit der Nelke nicht noch aus der Zeit in Verrocchios Atelier stammt. Vasari schreibt über das zweite Werk: “Leonardo malte eine ganz hervorragendes Madonnenbild, das später in den Besitz von Papst Clemens VII. gelangte. Unter anderem enthielt dieses Bild eine mit Wasser gefüllte Glasvase und Blumen darin, ein Wunderwerk an Treue, die Tauperlen auf den Blütenblättern waren so natürlich wiedergegeben, dass sie wirklicher erschienen als in der Wirklichkeit.“
Dieser Vasari, von dem die meisten Überlieferungen von Leonardo stammen, war eigentlich ein Freund von Leonardos Erzrivalen Michelangelo. Doch angesichts der großartigen Werke und dem großen Ansehen Leonardos warf Vasari seine Parteilichkeit über Bord und beschrieb ihn so:„Die Himmel lassen oft die reichsten Gaben auf menschliche Wesen herabregnen; doch zuweilen verleihen sie mit verschwenderischer Fülle einem einzigen Menschen Schönheit, Anmut und Begabung, so dass er alles, was er tut und jede seiner Handlungen so göttlich ist, dass er alle anderen Menschen überragt und deutlich sichtbar macht, wie diese Größe das Geschenk Gottes und nicht eine Errungenschaft menschlicher Kunst ist. Die Menschen sahen dies in Leonardo.“
Der Auftrag den Leonardo 1481 vom Kloster San Donato über die „Anbetung der Könige“ übernahm, spiegelt Leonardos Unbeständigkeit wieder. Dieser Auftrag wurde der damaligen Gepflogenheiten von Leonardos Vater ordnungsgemäß aufgesetzt. Im Auftrag war festgelegt, dass der Maler bis in 24 Monaten das Werk fertig zu stellen hat, wofür ein Drittel einer vom Kloster vermachten Erbschaft als Bezahlung vereinbart wurde. Nachdem Leonardo eine Anzahlung für Farben und Material nach Abschluss des Vertrages erhalten hatte, verlangte er nach kurzer Zeit noch einen Vorschuss vom Kloster, welcher sich auf 28 Dukaten belief. Man könnte fast behaupten, dass er das Kloster nur ausgenutzt hat, denn nach dem er von Juli bis September auch noch Holz, Mehl und Wein erhalten hat, versprach er sich zu beeilen, doch das Werk blieb unvollendet.1483 siedelt der Künstler, vermutlich nach Einladung des dortigen Herrschers Ludovico Sforza und mit einem Empfehlungsschreiben seines ersten Gönners (Lorenzo il Magnifico), den er gerade (in Florenz) zurückgelassen hat, nach Mailand. Es wird vermutet, dass Leonardo kurz vor seiner Abreise nach Mailand einen Brief an Ludovico Sforza geschickt hat. Der Brief enthielt mehrere Angaben über Neuerungen und Verbesserungen, die er dem Herrscher anbieten wollte. Die meisten seiner Aufzählungen handeln von Kriegsgeräten wie z.B. schwere-und leichte-Belagerungswaffen, transportierbare Brücken, Panzerwagen aber auch von Verbesserungen im Architektursektor die bei dem damaligen Herrscher von Mailand bestimmt nicht auf taube Ohren gestoßen sind, denn er war für alle technischen Wagnisse aufgeschlossen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass es damals eine kriegerische Zeit gewesen war.Leonardo, der es aus denFlorentiner Jahren gewohnt war, mit wenig Geld auszukommen, erfuhr in Mailand ein ganz anderes Leben. Er fürchtete dort keine Armut mehr, sondern genoss ein sorgloses Leben am Hofe, der 200 Bedienstete umfasste. „Oft durchstreifte er die Marktflecken und Dörfer auf der Suche nach Personen, nach „Gesichtern“ für seine Bilder; in den Herbergen, am Straßenrand, überall, wo dies für ihn möglich ist, skizziert er sie augenblicklich. Oder wenn er weder Papier noch Bleistift hat, eilte er in sein bescheidenes Atelier zurück, wo er sie aus dem Gedächtnis zeichnet, wobei er immer auf außergewöhnliche Weise die geheimen Konturen der Seele jedes einzelnen aufdeckt:“ 1 Doch die Malerei war für ihn zu diesem Zeitpunkt nur noch nebensächlich, denn eigentlich wollte er sich nur noch auf die Ingenieurskunst und auf seine Erfindungen konzentrieren. Hierbei kann er natürlich auf die Fähigkeiten, die er bei seinem Meister Verocchio gelernt hat zurückgreifen. Er befasst sich viel mit Zahnrädern und Übersetzungen. Er baut unter anderem eine Presse, einen mech. Grill und einen automatischen Wagen „für den Transport von Menschen“ und eine „Viola“ die bereits einer Violine ähnelt. Angesichts des Werkzeugmangels dem er ausgesetzt war, baute er sich eine eigene Bohrmaschine und eine Lötlampe.
Zu dieser Zeit tauchen auch 1485 Leonardos erste Zeichnungen über den Bau einer Flugmaschine auf. Jedoch schlägt er aus Gründen der Sicherheit, wie in seinen Aufzeichnungen zu lesen ist, einen Testflug über einer Wasseroberfläche vor. Seine Vielfältigkeit spiegelt sich auch darin wieder, dass er eine Sonnenfinsternis beobachtete und eine Methode entwickelte, diese zu betrachten, ohne sich die Augen dabei zu verbrennen. Mit der Erfindung einer Maschine, mit der man Nadeln in hoher Stückzahl herstellen konnte und mit seinen Zeichnungen von Webstühlen hoffte er den Textilmarkt zu revolutionieren. Doch seine Unbeständigkeit lässt dieser Hoffnung keine Chance. Zu dieser Zeit warLeonardo in einer Art Arbeits-und Erfindungswahn, der durch nichts zu bremsen war, selbst Misserfolge und Abweisungen spornten ihn eher zur Arbeit an. Unter anderem entwarf er Stadtpläne mit unterirdischem Abwassernetz, um die Stadt Mailand zu sanieren, jedoch hatte er wohl kaum Einfluss auf die damaligen Bauunternehmungen der Stadt.
Der eigentliche Grund warum Ludovico Sforza Leonardo nach Mailand bestellt hat, war wohl, dass er ein Reiterbild seines verstorbenen Vaters, aus Bronze gegossen, herstellen lassen wollte. Zur damaligen Zeit kamen nur 2 Werkstätten in ganz Italien dafür in Frage. Die eines gewissen Pollaiuolos und die des Meisters Verocchios. Pollaiuolo bekam den Auftrag zwar, aber er konnte nur 2 Skizzen dafür anfertigen und da Verocchio gerade mit einem anderen Auftrag beschäftigt war, war Leonardo die nächste Wahl, da er der begabteste und beste Schüler seines ehemaligen Meisters war. Doch an eine aufwändige Bronze Figur war nicht zu denken, da Ludovico Sforza bis 1484 einen Krieg mit Venedig führte. Dies würde auch den Brief erklären, in dem Leonardo seine Kriegsingenieurkunst anpries. Doch die erste Nachricht die es über Leonardos Arbeit in Mailand gibt, handelt davon, dass er an einem Altar arbeitete. Als der Krieg zu Ende war, wurde Mailand von 1484 bis ca. 1486 von einer Pestepidemie heimgesucht, die 50.000 Menschen das Leben kostete. Wahrscheinlich fing Leonardo kurz nachdem die Pest vorüber war mit der Arbeit an der Sforza- Reiterbildstatue an. Sein Tonmodel für die Reiterstatue war überall wegen seiner überragenden Größe nur als der „colosso“ bekannt. Der Mathematiker Luca Pacioli berichtete 1497, dass dieses Pferd ca. 7 Meter vom Huf bis zur Mähne hat. Die Größe ist weniger von Leonardo als eher von seinem Auftraggeber schriftlich festgelegt gewesen, „das Standbild solle die absolute Macht und Autorität der Sforza – Dynastie verkörpern und diese Merkmale durch ein beherrschendes und
grandioses Bild ihres Gründers ausdrücken.“ 4 Mit diesem Projekt hätte Leonardo alles bis dahin da gewesene übertroffen. Der Aufwand, der damals betrieben wurde, war riesig aber es ist ungewiss, ob ihm dieses Werk gelungen wäre, denn Leonardos Erfahrungen mit gegossenen Figuren hielten sich in grenzen. Die Arbeiten an diesem Werk wurden nach ca. 10 Jahren eingestellt und Ludovicosandte die Bronze wahrscheinlich seinem Schwager Ercole d`Este nach Ferrara zur Herstellung von Kriegskanonen, da sich dieser gerade im Krieg befand. Zu dieser Zeit beendete er auch seine Arbeit an der „Felsgrottenmadonna“, die er im Auftrag der Bruderschaft der Unbefleckten Empfängnis in Mailand malte. Bei diesem Bild stellt man einen Umschwung in Leonardos Malstil fest, der sich evtl. durch die Arbeit an der Reiterstatue erklären lässt. (Der Maßstab wird größer und die ätherische Stimmung und die Fragilität seiner früheren Bilder verschwinden.)
Leonardos Ansehen und seine Berühmtheit stiegen drastisch mit den Hochzeitsfeierlichkeiten, die er für die Hochzeit des Sohnes des Herzogs von Mailand, Gian Galeazzo Sforza mit Isabella von Aragon vorbereitete. Für diese Feierlichkeiten die im Frühjahr 1489 stattfanden wandte er seine gesamte Energie auf und sah darin eine Herausforderung. Dementsprechend war auch der Erfolg. Für die Festlichkeit „il Paradiso“ die am 13 Januar 1490 stattfand, hat Leonardo seine gesamte Kunst und Technik aufgeboten. Unter anderem ließ er bewegliche Figuren tanzen und Loblieder auf die Familie Sforza singen, so wie die Sternzeichen und die 7 Planeten erscheinen. „Ludovico Sforza und der gesamte Hofstaat blieben lange im Zauber dieses göttlichen Zaubers gefangen….Und dies war für den Meister aus Vinci wie eine erste und herrliche Krönung. Denn nun weiß es die ganze Welt: Leonardo kann alles. Malerei, Architektur, wunderbare mathematische Berechnungen, die die Metall-oder Steinmassen in Bewegung versetzten, die bis dahin niemand zu bewegen wagte.“
Aus dieser Zeit stammen 2 Bilder von ihm. Das einzige Männerportrait das ihm zugeschrieben wird, dass wahrscheinlich Franchio Gaffurio, den Kapellmeister des Mailänder Doms zeigt und das Bild der „Dame mit dem Hermelin“ (Abbildung 11), welches das Bildnis von Cecilia Gallerani (der 17 Jährigen Mätresse von Ludovico il Moro) ist.In den Jahren 1489 – 1513 unternahm er mehrere Obduktionen von Leichen um den Aufbau des menschlichen Körpers herauszufinden. Vom damaligen Herrscher in Mailand bekam er die ausdrückliche Genehmigung zum Sezieren von Leichen, was Leonardos Ansehen in der Öffentlichkeit nicht gerade diente. Es waren so manche Gerüchte im Umlauf, z.B. dass er nach Tod röche und dass er mit menschlichen Überresten in seiner Praxis lebe. Doch seine Wissbegier was den menschlichen Körper betrifft, war so groß, dass er unvermindert weiterarbeitete. Die Arbeit an den Leichen stellte sich für ihn ziemlich schwierig dar, da eine Leiche angesichts des Klimas in Italien ziemlich schnell zu verwesen begann. Angesichts dessen und auch wegen neugieriger Bürger musste er seine Obduktionen im kühlen und feuchten Keller vornehmen. Trotz alledem war diese Art von Arbeit bestimmt nicht angenehm. Er musste um Zeit zu sparen und um mehr von den Leichen zu erfahren schnell arbeiten, was bedeutete, dass er die Nächte durcharbeitete. Die schwere Arbeit und die Müdigkeit zehrten an seinem Nervenkostüm. Er leidet unter den Geräuschen, denen er im Gestank des feuchten Kellers, verursacht von Instrumenten, mit denen er Knochen zersägte oder zerbricht ausgesetzt ist. Doch seine genaue und aufschlussreiche Arbeit lohnte sich. Nicht nur, dass seine Zeichnungen und seine Bilder durch das genaue Wissen über den Aufbau des menschlichen Körpers viel genauer und präziser waren als alles bis dahin bekannte, sondern auch die Medizin profitierte von seinen genauen Zeichnungen über Organe, Muskeln und Knochen.Veranlasst von Gerichten, die ihn aller möglichen Teufeleien anklagen, ohne ihn jedoch jemals den Zorn der Inquisition spüren zu lassen, behaupten manche, dass er für ein paar Jahre in den Orient gereist war.
Sie stützen sich auf fragwürdige Briefe, die Leonardo an Freunde geschickt haben soll. Wohl eher war es eine Erfindung dieses bewundernswerten Mannes, der fern von „Prunk“ und „Verfolgung“ seine Ruhe suchte. Die Jahreszahlen über seine angebliche Reise gehen sehr weit auseinander und alleine aus dem Widerspruch darüber, dass andere Angaben darüber schreiben, dass er genau in diesen Jahren Aufträge annahm oder abschloss lässt vermuten, dass er diese Reise niemals unternommen hat. Wiederum andere Quellen vernachlässigen diese Reise komplett. In den Briefen, die er geschrieben hat, beschreibt er den Orient und Asien, jedoch ist anzunehmen, dass er seine Erfahrungen nur aus Büchern hat, die er gelesen hat, denn er hasste nichts so sehr wie lange Reisen und unbekannte Abenteuer.
Z.B. schreibt er über einen Riesen, ähnlich der Geschichte von Gulliver in Lilliput, der versucht hat, sich von seinen zahlreichen und winzigen Gegnern zu befreien.
Als Leonardo 1490 sehr einsam war und auf dem Land herumspazierte begegnete er einem zerlumpten aber sehr schönen Knaben, der gerade mit Kohle das Bild einer Ziege malte, die er zu hüten hatte. Vondiesem Kind ist er so gerührt, dass er glaubt einen Engel zu sehen. Er adoptiert den 10 Jährigen Salai oder Salaino, wie er ihn nennen wird (das bedeutet der kleine Teufel) als seinen Sohn, da der Vater des kleinen Hirten sehr arm und froh war, dass er seinen Sohn ziehen lassen kann. Endlich hatte Leonardo jemanden gehabt, dem er seine ganze Zärtlichkeit widmen konnte. Der kleine Schlingel sollte Leonardo aber des Öfteren in Verlegenheit bringen, da er ihn und auch andere bestielt was, Leonardo in seinen Aufzeichnungen festhielt. Doch Leonardo ist nach kurzem Zorn immer wieder schnell nachsichtig mit ihm und überhäuft ihn mit Geschenken, ohne dass jemals etwas darauf hinwies, dass Leonardo ein pädophilies Interesse an ihm gehabt hätte. Zwischen 1495-1497 beschäftigte sich Leonardo hauptsächlich mit dem „Letzten Abendmahl“. Im darauf folgenden Jahr vermacht ihm der im Sterben liegende Ludovico (der seit Sept. 1498 nicht mehr Herzog war) einen kleinen Weinberg und gutes Land. Daraufhin stellt Leonardo zufrieden fest, dass er nun im Besitz von 218 Dukaten ist.Doch zu seinem Unglück fiel die Stadt Mailand 1499 an die Franzosen (bzw. Ludwig XII). Aus diesem Grund verließ Leonardo im Dezember desselben Jahres die Stadt und ging nach Venedig, wo er als Militäringenieur tätig war, da die Venezianer ihrerseits einen Angriff der Türken befürchteten. Leonardo machte sich ans Werk und entwickelte teilweise utopische Pläne von Unterseeboten und Taucheranzügen, sowie den Plan, den Wasserlauf des Isonzos durch Schleusen im Ernstfall zu erhöhen, um die Region um Venedig leicht zu überschwemmen. Die Ideen, die von den Venezianern nicht für zu abwegig gehalten wurden, wurden auch bald realisiert. Leonardo könnte sich zwar in Venedig niederlassen, aber er hat große Sehnsucht nach Florenz.
Ab 1500 hält sich Leonardo in Begleitung von Salai wieder in der Stadt der Blumen auf. Florenz hat seinen einstigen Sohn vergessen, der früher einmal der beste Schüler Verocchios war. Florenz hat nun seine eigenen Maler und Ingenieure. Leonardo hat keine Arbeit und wird in Florenz nicht sonderlich großzügig empfangen. Er flieht oft in die Toskana, die ihm Kraft und Mut gibt. Er hätte zwar ein Angebot von Isabelle d`Este aus Mantua gehabt aber er wollte nicht als Hofmaler arbeiten. Laut der Aufzeichnungen lässt er Isabelle d`Este aus Mantua ausrichten, dass er schon beim Anblick eines Pinsels außer sich gerät. Doch Leonardo stellt sehr schnell fest, dass es die Malerei ist, die ihn berühmt gemacht hat und deshalb nimmt er doch wieder einen Malauftrag an. Dieser Auftrag war zuerst an Filippo Lippi vergeben worden. Aus den Überlieferungen geht jedoch hervor, dass Leonardo in etwa so was geäußert hätte, als hätte er diesen Auftrag gerne gemacht. Als Filippo dies mitbekam, zog er sich zurück und der Auftrag der „Bettelmönche“ ging an Leonardo über. Für dieses Bild lässt er sich sehr viel Zeit. Dieses Bild, aus dem später die „Heilige Anna Selbdritt“ hervorgeht, stellt er erst einige Jahre später unter der Obhut der französischen Königs Ludwig XII fertig. Somit gelangt es nie zu dem Mönchen zurück.
Im Frühjahr 1502 stellt sich Leonardo in den Dienst des Cesare Borgia, der ein junger und brutaler Abenteurer war.Für ihn bereist er viele Befestigungsanlagen, die er als Militäringenieur untersucht und verbessert. Dank seiner genauen und zahlreichen Skizzen und Reisezitate ist dieser Weg durch ganz Mittelitalien gut nachvollziehbar. Als Leonardo wieder zurück in Florenz ist, hat er den Plan, Florenz über einen Wasserweg mit dem Meer zu verbinden, um es zu einer richtigen Hafenstadt umzufunktionieren. Da dieser Plan auch die heftigen Überschwemmungen verhindern sollte, welche die tiefer gelegenen Ebenen heimsuchten, sollte Leonardo mit der Realisierung dieses Planes beauftragt werden. Leider kam es, zu Leonardos Verbitterung, niemals zur Realisierung, da Florenz ein Krieg mit Pisa drohte.1503 kam es zu einer Art Duell zwischen Leonardo und seinem Erzfeind Michelangelo. Eingefädelt wurde dies von Piero Sonderini (dem damaligen Regent von Florenz), der Leonardo am 18. Oktober 1503 mit einem großen Fresko für den Saal des Palazzo Vecchio beauftragte. Um die damalige “Situation am besten auszunutzen und von der Rivalität zwischen Leonardo und Michelangelo zu profitieren, wollte die Florentiner Signoria die beiden an einen illustren und feierlichen Ort in Wettstreit setzen. Da Vinci erhielt nämlich den Auftrag für ein gigantisches Werk, auf das man nach dem großen Erfolg des David die Antwort auf Michelangelo verlangte.“ Michelangelo wählte die Schlacht von Cascina zum Thema das war eine Episode aus dem Krieg zwischen Pisa und Florenz, bei dem eine Gruppe florentinischer Soldaten beim Baden vom Feind überrascht wurde, der die am Strand zurückgelassenen Waffen erbeuten wollte. Leonardo hingegen wollte den Triumph der Florentiner über die Mailänder bei der Schlacht von Anghiari 1440 wieder aufleben lassen. Somit sind die beiden Rivalen absichtlich bei zwei ähnlichen Ideen in Wettstreit gebracht worden.im Oktober 1503 erhielt Leonardo den Auftrag dem ein Vertrag im Mai folgt 1504. Michelangelo bekam im Juli 1504 seinen Auftrag, dem genauso kurz danach ein (heute verschwundener) Vertrag folgte. Der Karton von Buonarotti (Michelangelo) war Anfang 1505 fertig. Der von Leonardo folgte im April 1505. Somit hatte man es geschafft die beiden Erzrivalen miteinander konkurrieren zu lassen. Anscheinend hat aber nur Leonardo mit seiner Arbeit an der Wand begonnen, dennoch wird dieses Projekt im Herbst aufgegeben, woraufhin beide Künstler Florenz verließen.
Leonardo ging 1505 nach Mailand wo der französische König Ludwig XII herrschte. Dort wird er vom Marschall von Frankreich großartig empfangen, ganz anders als bei seiner damaligen Rückkehr nach Florenz. Ihm werden gleich mehrereAufträge vorgeschlagen, wie z.B. dass er Flüsse kanalisieren soll, ein Reiterstandbild bauen soll, und eine von Gärten umgebene Stadt planen soll. Dieses Reiterbild hätte ihn für den damals ausgebliebenen Ruhm entschädigt, der ihm 1496 verwährt wurde, da ein Krieg seine Pläne vereitelte. Doch auch dieses Reiterstandbild wird trotz sorgfältiger Planungen nie fertig gestellt, wieder einmal aus kriegspolitischen Gründen. Dafür machen seine Entwicklungen vor allem auf dem Sektor der
Botanik einen riesigen Fortschritt. Leonardo ist trotz seiner stattlichen Liquidität sehr sparsam, ihm reichen als Grundnahrungsmittel Brot, Wein, Pilze und Früchte. Treu seiner alten Angewohnheit lässt er noch immer Vögel frei, wenn er sie eingesperrt auf dem Markt zum Verkauf bereitgestellt sieht und macht sich nichts daraus, wenn sich die Bürger über ihn mal wieder das Maul zerreisen. Sein adoptierter Sohn Salai der nun mit ein paar anderen sein Schüler geworden ist begleitet ihn noch immer, genauso wie ein der 15 Jährige Francesco Melzi der sich ihm gerade angeschlossen hat und zu einem treuen und ergebenen Begleiter wird. Leonardo ist, gegen jede neue Mode, noch immer seinem Kleidungsstiel treu und trägt seine rosa Jacken, die knapp über dem Knie enden.
Durch seine Erforschungen der Himmelskörper und seine malerische Arbeit an der Mona Lisa erfüllt, erfährt er eine Art zweite Jugend. Als der König Ludwig XII Venedig angreift, ist Leonardo als Militäringenieur mit dabei. Jedoch wird er in seiner Arbeit wenig beansprucht, so hat er viel Zeit sich mit Bürgern, die er auf der Reise kennen lernt, zu unterhalten und sich neue wissenschaftliche Erklärungen, Rezepte und Anregungen zu holen, mit denen sich seine Bücher füllen. Diese für ihn sorglose Zeit ist vorbei, als die französischen Truppen geschlagen werden und sie Mailand schon bald aufgeben müssen. 1513 verlässt Leonardo die Stadt Mailand und folgt dem Angebot Kardinals Giuliano de`Medici nach Rom. Dort wir er großzügig empfangen und darf im Schloss Belvedere wohnen. Er bekommt ein Laboratorium eingerichtet in dem er nach dem Vorbild Archimedes Brenngläser herstellen soll.
Außerdem bekommt er von Papst Leo X einen Auftrag über ein kleines Gemälde, als der aber erfährt, dass sich Leonardo schon wieder etwas anderem widmete, sollte der Papst laut der Überlieferung von Vasari gesagt haben “O weh! Dieser wird nichts zustande bringen, da er an das Ende denkt, ehe die Arbeit begonnen ist.“ 1 Womit er recht gehabt hat, denn das Werk wurde niemals fertig gestellt. Zu Leonardos Unglück stirbt sein Gönner und Bruder des Papstes (Giuliano de`Medici) schon bald darauf im Jahre 1516. Leonardos einziger Befürworter in Rom ist nun tot. Er bekommt nun zu spüren, dass er nicht mehr gern gesehen ist in Rom. Deutlich gealtert, verbittert und unverstanden von seiner Zeit erwartet Leonardo nicht mehr viel von seiner Umwelt. Damals hat er diesen Satz geschrieben: “Die Medici haben mich geschaffen, die Medici haben mich vernichtet.“
Nun entschloss sich Leonardo zu seiner letzten Reise, da der neue König von Frankreich Franz I nach ihm rief. Jener eroberte weite Teile zurück, die sein Vorgänger an die Italiener verloren hatte. Er bot Leonardo einen Landsitz bei Amboise (im Herrensitz Cloux) und ein solides Altersgeld. Als Leonardo aufbrach, lies er Salai der ihm nun 26 Jahre gefolgt war zurück. Nur in Begleitung von Melzi und einem Bediensteten machte er sich auf die weite und nicht ungefährliche Reise, denn im Gepäck hatte er 3 Gemälde von denen er sich nicht trennen konnte. Über die Gemälde Johannes der Täufer, Hl. Anna Selbdritt und Mona Lisa klebte er einen kaum bemalten Karton, da er befürchtete, die Personen, die sie in Auftrag gegeben und bezahlt hatten, würden danach suchen. Sicher in seinem Landsitz angekommen, wurde er vom König zum obersten Maler und Ingenieur befördert. Leonardo will noch immer erfinden und forschen, doch er ist zu dieser Zeit müde und gezeichnet vom Leben. In ihm leben noch so viele Träume und Werke, die er nicht mehr verwirklichen kann, was ihn mit Leid erfüllt. Er leidet an Rheuma und kann nicht mehr Malen und hat einen Herzanfall gehabt. Trotz einem gelähmten rechten Arm versucht er mit dem linken weiter zu arbeiten, denn sein Johannes der Täufer ist noch nicht fertig.
Am 13 April, dem Vorabend zum Osterfest 1519 lässt sich Leonardo, wissend um seinen Tod vomNotar von Amboise, Guillaume Boreau sein Testament aufnehmen, indem er alle ihm wichtigen Menschen bedenkt, er legt auch seine Trauerfeier und die Anzahl der Messen und sogar das Gewicht der Kerzen fest.Am 2. Mai 1519 stirbt Leonardo, wenn man der Erzählung glauben darf, in den Armen von Francesco Melzi.

Sein Grösstes Gemaltes Werk Die Mona Lisa

Leonardo malte zwischen 1503 und 1507, als er nach Florenz zurückkehrte, das Portrait der Mona Lisa. Dies ist nicht nur das bekannteste Gemälde Leonardos, es ist gar das berühmteste Bild der Welt. Es wurde mit Ölfarben auf ein dünnes Pappeholz gemalt. Im Jahre 1625 kam es in den Besitz der königlichen Sammlungen Frankreichs. Seid 1805 bis zum heutigen Tag ist das Portrait im Louvre in Paris zu sehen.
Über die Frau auf dem Gemälde wird seit seinem Bestehen spekuliert. So nehmen einige Forscher an, dass es überhaupt kein Modell für dieses Portrait gab und Leonardo mit der Mona Lisa die zu jener Zeit perfekte Frau zeichnen wollte. Andere wiederum behaupten, dass Leonardo seine Mutter mit diesem Porträt gezeichnet habe. Und dann gibt es noch die ganz selten vertretene, bizarreIdee, dass Leonardo sich selbst, in Frauengestalt, gezeichnet habe. Von all diesen Spekulationen ist die Wahrscheinlichste, dass es sich bei Mona Lisa um Lisa del Giocondo handelt. Denn durch gründliche Studien in Archivdokumente und historischen Niederschriften konnte dies zum Teil belegt werden. Lisa di Noldo Gherardini wurde 1479 in ärmlichen Verhältnissen geboren. Im Jahre 1495 heiratete sie dann den wohlhabenden Kaufmann Francesco del Giocondo. Lisa war Francescos dritte Frau und beschenkte ihn mit drei gesunden Kindern, zwei Söhne und eine Tochter. Francesco hatte seinerseits gute Gründe seine Frau portraitieren zu lassen. Im Jahr 1503 als das Bild in Auftrag gegeben wurde, wurde sein zweiter Sohn geboren. Nach dieser Geburt war ein Umzug in eine größere Wohnung geplant. Das Gemälde seiner Frau, die ihm diese zwei männlichen Nachkommen schenkte, sollte als besondere Dekoration, die Einrichtung des Wohnzimmers ergänzen. Leider bekam Leonardo etwa ein halbes Jahr nach der Beauftragung des Portraits einen wichtigeren Auftrag. So geriet das Portrait zunähst in Vergessenheit und Leonardo setzte die Arbeit am Portrait erst ein bis zwei Jahre später fort und konnte es so ohne Zeitdruck vollenden. Dies hatte zur Folge, dass es Francesco del Giocondo nie zu Augen bekam und sich Leonardo für das Portrait jede Menge Zeit lassen konnte.„Die Augen hatten jenen Glanz und zugleich jene Feuchtigkeit, die man jederzeit in der Natur beobachten kann; und herum sah man den bläulichen Schimmer und die Härchen, welche ohne die größte Feinheit sich nicht wiedergeben lassen. […] Der Mund, mit leiser Öffnung und durch das Rot der Lippen verbundenen Mundwinkeln, und das Inkarnat des Gesichts schienen nicht mehr Malerei, sondern wirkliches Fleisch.“2 Mit diesen Worten beschrieb Giorgio Vasari das Portrait der Mona Lisa. Giorgio Vasari, der 1511 zur Welt kam, war ebenso wie Leonardo einer dieser berühmten florentinschen Künstler. Durch seine vielen Niederschriften gilt er als einer der ersten Kunsthistoriker.3 Und genau solche brillanten Texte beeinflussen noch heute den Blick auf das Bild. In diesem Portrait steckt für die damalige Zeit sehr viel Revolutionäres. Auch für Leonardo selber war es ein sehr besonderes Bild. Nur in zwei Portraits lässt er die Person vor einem natürlichen Hintergrund sitzen und sie in die Augen des Betrachters schauen, die Mona Lisa ist eines dieser Portraits. Dies aber sind nicht die einzigen Besonderheiten des Gemäldes.4 Infrarotaufnahmen offenbarten, dass die Tafel mit einer ungeheuerlichen Leichtigkeit des Pinsels und einer perfekt abgestimmten Auswahl der Farben für den Schatten gemalt wurde. Leider verlor das Gemälde durch den feinen Staub, der sich auf dem Gemälde über die Jahre hinweg angesammelt hat, von einer gewissen Transparenz und Leuchtkraft. Aus Angst es zu beschädigen wurde es noch nie restauriert.5 Aber trotzdem entspricht das Portrait, welches im Louvre ausgestellt ist nicht der kompletten Originalfassung Leonardos. Auf beiden Seiten wurden, wann ist nicht genau bekannt, Stücke abgeschnitten. Auf diesen Stücken waren Pfeiler gemalt und sie dienten für eine stärkere Trennung zwischen der Mona Lisa und dem Hintergrund. Auf Abbildung 20 ist der untere Teil des linken Pfeilers zu sehen. Trotz des Verlustes der beiden Pfeiler kann man diese Trennung noch heute erkennen. Die Landschaft im Hintergrund zeigt nahezu alle bekannten Regionen der Welt, vom Berg über Hügel zur flachen Ebene und ebenso trockenes dürres Gebiet, wie einen Fluss. Links ein Weg zum Fluss der auf der rechten Seite über eine Brücke führt. Über diesen Hintergrund wurde sehr spekuliert. So zum Beispiel gibt es die Annahme, dass Leonardo das Wasser als das Blut der Erde sah und die felsigen Berge sollten ihre Knochen sein. Bei dieser Betrachtung würde der Hintergrund unter einem komplett neuen Aspekt an Geltung gewinnen. Man könnte ihn als eigenes Gemälde betrachtet und so würde er zu einer eigenen abgeschlossenen Lebensform werden. Aber nicht nur der Hintergrund sorgte für Spekulationen, sondern auch über das Aussehen der Mona Lisa selbst, ihre Mimik und Gestik, wird noch heute sehr viel diskutiert. Ein Punkt, der wie kein zweiter die Phantasie der Wissenschaftler und Betrachter anregt, ist der Schleier, den sie über ihrem Haar trägt. Manche glauben, dass dieser Schleier Trauer ausdrücken soll und dies würde ihr passives Lächeln abrunden. Aber geschichtliche Nachforschungen über diese Zeit widerlegen, dass der Schleier nicht nur bei Trauer getragen wurde, er kennzeichnete auch den Stand der verheirateten Frau und war ein Sinnbild ihrer Tugend, Keuschheit und Hingabe. Dies wiederum würde bedeuten, dass Leonardo Mona Lisa ohne irgendwelche psychischen Hintergründe gemalt hat.

Sein Traum vom Fliegen

Der Traum vom Fliegen ist möglicherweise schon so alt wie die Menschheit selber, doch niemand zuvor hat es geschafft, solch überzeugende und durchdachte Entwürfe zu zeichnen, wie Leonardo da Vinci. Oft, wenn er sich alleine fühlte, zum Entspannen oder auch um sich Anregungen für seine Malere

ien oder Ingenieurskunst zu holen, ging er hinaus in die Natur. Dort beobachtete und studierte er auch genau den Flug der Vögel. Diese Idee kam ihm höchstwahrscheinlich ca.1480 und seine Forschungen und Weiterentwicklungen zogen sich mit Unterbrechungen durch sein ganzes Leben. Er war sicherlich nicht der Erste, der sich über das Fliegen Gedanken gemacht hat, manche behaupten auch, er habe nur die Zeichnungen und Skizzen anderer Künstler und Erfinder die er teilweise in Werkstätten oder Lagern gefunden hat, kopiert. Diese Behauptung ist natürlich schlecht zu widerlegen und selbst wenn sie wahr ist, ist dies für Leonardo keine Schande. Wenn wir mal betrachten, was zu dieser Zeit vor ihm zum Thema Flug erfunden und gezeichnet wurde, dann stellen wir fest, dass sie sehr wohl die Idee zum Fliegen hatten, sich aber nicht genügend mit ihrer Idee auseinandersetzten. Leonardo war also der Erste, der sich tiefer mit dieser Art von Fortbewegung befasste. Die Idee hat er evt. von anderen Künstlern übernommen, doch seine Anregungen zur Verwirklichung dieser holte er sich aus der Natur. So versuchte er den Vogelflug zu kopieren. Seine Studien befassten sich jedoch nicht nur mit den Vögeln, er beobachtete sehr wohl auch andere fliegende Geschöpfe, wie z.B. die Libellen und Fledermäuse. Inspiriert von ihnen stellte er seine ersten Zeichnungen zum sog. Ornithopter fertig. “Ein Ornithopter ist ein Schwingflügler-Flugzeug, das sich durch Bewegung der Tragflächen fortbewegt.“ 2 Diese Zeichnungen wurden über Jahre hinweg von ihm verfeinert und verbessert. Was ihn seinen Vorgängern gegenüber hervorhebt. Das Prinzip bleibt aber gleich und soll wie folgt funktionieren: Der Mensch der in der Mitte des Fluggerätes befestigt wird, bewegt mit seinen Füßen ein Pedal, das über Umlenkungen und evtl. mit Hilfe einer Übersetzung die Flügel nach unten schlagen lässt. Durch eine ähnliche Vorrichtung und mit Hilfe der Armbewegung sollen sich die Flügel wieder nach oben bewegen. Das größte Problem, welches auch von Leonardo festgestellt wurde, war die entsprechende Aufwendung der nötigen Kraft, um dieses schwere Gerät, samt des „Piloten“ in der Luft zu halten, bzw. überhaupt abheben zu lassen.
Später entwickelte er eine Flugmaschine, die auf dem Prinzip des Gleitflugs funktioniert. Er wollte eine Maschine entwerfen, die der Luft genügend Widerstand mit Hilfe einer dementsprechenden großen Fläche bietet. Ein entsprechendes Zitat vom Meister persönlich zeigt den Enthusiasmus, mit welchem er dieses Projekt angegangen ist, bzw. wie sehr er vom Fliegen geträumt hat. „Es wird seinen ersten Flug nehmen der große Vogel vom Rücken des riesigen Schwanenhügels (bei Florenz) aus, das Universum mit Verblüffung, alle Schriften mit seinem Ruhme füllen, und ewige Glorie wird sein Neste, wo er geboren ward.“ 3 Seine Flugobjekte wurden niemals realisiert. Wenn er auch damals aus Sicherheitsgründen einen Testflug über einer Wasseroberfläche empfahl, so war er sich der Flugtauglichkeit selbst nicht sicher. Seine Leistungen für die folgende Pionierarbeit auf dem Sektor des Fluges sind sehr fraglich, da zum einen seine Zeichnungen erst später wieder aufgefunden wurden, als andere die Flugtechnik schon verbessert hatten. Doch was unbestreitbar ist, ist der Erfolg seiner vielen Nebenerfindungen, die er zu seinen Flugapperaten entworfen hat, wie z.B. einen Flughöhenmesser, Windgeschwindigkeitsmesser und verschiedene Arten von Kraftumlenkungsgelenken.Ihm wird auch nachgesagt, das erste Modell eines Hubschraubers erfunden zu haben. Jedoch ist zu vermuten, dass Leonardo dieses Objekt, das von 4 Männern in Bewegung gesetzt wird, eher entworfen hat, um die Wirkung von Schrauben zu untersuchen. Das einzige „Flugobjekt“ welches Leonardo entworfen hat und welches auch tatsächlich zum Fliegen, bzw. zum Gleiten taugt, ist sein Fallschirm.
Da er sich viele Gedanken über das Fliegen gemacht hatte, dachte er auch darüber nach, aus beliebiger Höhe z.B. von einem Turm oder hohen Berg abzuspringen ohne körperlichen Schaden zu nehmen. So entwarf er nach gründlichen Überlegungen seinen Fallschirm. Bei seinen Aufzeichnungen ist vermerkt: „Wenn ein Mensch ein Zeltdach aus abgedichteter Leinwand, das 12 Ellen breit und 12 Ellen hoch sein soll, über sich hat, so wird er aus jeder noch so großen Höhe herabstürzen können, ohne Schaden zu nehmen.“ 2 Interessant finde ich daran, dass sich ein Brite, trotz der Tatsache, dass ihm Fachleute davon abrieten, getraut hat, dieses Ding nachzubauen und es erfolgreich zu testen.„Adrian Nicholas (38), britischer Fallschirmspringer, hat nach einem Pressebericht den Beweis dafür erbracht, dass Leonardo da Vinci im Jahre 1485 den ersten funktionstüchtigen Fallschirm erfunden hat. Nicholas und Freundin Katarina Ollikainen bauten den pyramidenförmigen Entwurf des italienischen Alleskönners aus Segeltuch und Pinienpfählen nach. Fachleute nannten das Gebilde flugunfähig und rieten Nicholas dringend von dem Versuch ab. Doch der Londoner bewies das Gegenteil. Über Südafrika sprang er in über 3000 Meter Höhe mit dem Leonardo-Fallschirm aus einem Ballon ab. Ganz sanft glitt ich abwärts, ohne Wackeln und Drehen, berichtete er anschliesend.“
Leonardos Traum vom Fliegen war für die damalige Zeit revolutionär, wobei seine Forschungen dazu leider nicht revolutionär waren. Erstens wurden sie zu spät wieder entdeckt, dass jemand aus seinen Studien hätte profitieren können und zweitens ist der Flug von Ornithopter trotz Hilfe neuester Technik unrealistisch. 4“Der Grund, weshalb sich Ornithopter im bemannten Flug bisher nicht durchsetzen konnten, liegt besonders darin, dass der Rumpf auf Grund der Flügelbewegungen mitschwingt. Außerdem ist der Wirkungsgrad gegenüber einem konventionellen Flugzeug bedingt durch den starken Anstellwinkel geringer.“